Mittwoch, 14. September 2011

Einmal Chisinau und zurück

Hätte ich mir dies jemals erträumen lassen, nein ganz sicher nicht. Aber ich bin dankbar diese Erfahrung gemacht haben zu dürfen.
Das erst einmal vor weg, doch fangen wir am Besten von ganz vorn an.

1.09.
3.00 Uhr der Wecker klingelt und somit war der Startschuss für meine Reise nach Moldawien gesetzt. Wer begleitet mich dort hin? Denn nein ich war nicht allein dorthin unterwegs. Mit dabei waren in erster Linie meine Mutter und mein Bruder, in Guben holten wir dann noch meine Tante und meinen Onkel ab. Zu fünft machten wir uns gegen 4.00 Uhr auf den Weg nach Berlin Tegel um dort unser Flugzeug  nach Riga zu besteigen und von dort nach Chişinău weiter zu reisen.
Um 6.00 Uhr kamen wir in Berlin an und wollten einchecken doch da erwartete uns erst einmal ein kleines Problem. Wir hatte vergessen, nein anderes, es war bei der Buchung nicht einlesbar gewesen und so hatten wir kein Gepäck angemeldet. Also ab quer durch den Airport zu einem Schalter um dies eben zu tun und zu bezahlen. Nun sollte man meinen, dass dies ganz bequem mit Karte ginge, aber nein nur mit Bargeld. Da war mein Onkel schon zum ersten Mal bedient. Also kratzten wir das Bargeld zusammen bezahlten und ab wieder quer durch den Airport zum Einchecken.

Eingecheckt und alle Boardkarten in der Hand ging es durch die Kontrollen zu dem entsprechenden Gate. Nun war noch etwas Zeit bis der Flug aufgerufen wurde und wir einsteigen konnten. Den Flug bis Riga machten wir mit einer Boeing.  Oh wie ich die Boeing liebe!!! Warum wird sich gleich aufklären.  Der Flug bis Riga verlief ohne Probleme, ja so eine Boeing liegt förmlich in der Luft und man merkt kaum, dass sie sich bewegt. Das jedoch sollte sich auf dem Flug von Riga nach Chişinău ändern, eine Foka 50, eine Propellermaschine war unser Transportmittel und das verlief nicht ohne Luftlöcher und ich hatte eine irre Angst. Die Sprüche meines Bruder, dem auch nicht ganz wohl war, machten die Angelegenheit nicht gerade besser. 

Nichts desto trotz kamen wir gut in Chişinău an und Felicia und Anita erwarteten uns dort, auch wenn wir uns erst einmal übersahen.

Dann hieß es erst einmal warten, das Mirko mein Cousin, seine Schwester Monik mit Tochter Nora und Lebensgefährten, sowie Mirkos Freunden Radek und Katrin mit dem nächsten Flieger aus Wien  kamen. Alle zusammen fuhren wir dann zur Wohnung, die für Radek, Katrin und später noch Michael zur Unterkunft wurde. Wir Anderen fuhren dann erst einmal zum Haus von Felicias Eltern. Monik und ihre Familie wurden später in die alte Wohnung der Eltern gebracht in welcher sie schliefen. Später gesellten sich noch Daniel und Julia zu ihnen.
Wir anderen blieben im Haus und ich muss wirklich sagen das Haus war einfach nur toll, wenn man bedenkt wie viel Herzblut darin steckte und das es gerade auch erst fertig geworden war und nun fanden elf Menschen dort für mehrere Tage Unterkunft kann ich nur immer wieder sagen DANKE.

2.09.
der Tag der Taufe

Heute Morgen hieß es zeitig aufstehen, denn es war der Tag der Taufe von Anita und Mirko. Diese fand in einer orthodoxen Kirche statt und brachte uns schon das erste Mal zum Stauen. Die vielen Ikonen und der Prunk machten einen sprachlos.
Die Frauen in einer orthodoxen Kirche mussten ihre Haare bedecken, ob nun mit einem Haarschmuck oder einem Tuch. Gesagt getan, wir waren schließlich zu Gast in einem uns fremden Land also passten wir uns den Bräuchen und Sitten an.
Die Kirche war klein und der Priester hielt die Messe ab und anderes wie bei uns war es sein Privileg zu beten und zu singen. 
Mirko hatte Taufeltern (Gotteltern) und Anita hatte auch Taufeltern und 5 weiter Patentanten/onkeln.  Welche liebevoll Nana genannt wurden. Wir die Paten hatten eine Kerze in der Hand. Und nicht die Eltern hatten die kleine Anita auf dem Arm und begleiteten sie sondern ihre Taufeltern. 
Mirko hatte scheinbar nicht richtig gefrühstückt, den ihm wurde während der Zeremonie schwindlig und auch einer Freundin von Mirko geschah das Gleiche. Als es allen dann wieder besser ging und die Taufe vorbei war fuhren wir alle zusammen in das Elternhaus von Felicia zurück. Dort gab es einen Empfang mit einem riesigen Buffet, viel zu trinken und Luftballons an der Decke. Dies gefiel den Kindern besonders gut. Dann gab es eine weitere Zeremonie in der das Kind der Mutter zurück gegeben wurde und alle Paten wurden reichlich beschenkt. 
Dann war es auch Zeit die Geschenke den Täuflingen zu überreichen.
Anita und Mirko bekamen beide eine wunderschöne Torte, die von Anita hatte einen Frosch, was ich besonders toll fand, ja ich weiß ich habe einen Froschknall.
Nach und nach gingen dann alle nach Hause, nur ein paar ganz trinkfeste brauchten mehrere Aufforderungen leiser zu sein und ins Bett zu gehen, damit auch die kleinen Maus endlich zur Ruhe kam.

3.09.
Da wir uns mit Monik, Christoph und Nora um 11Uhr verabredet hatten, hieß es auch heute früh aufstehen, da wir gemütlich und in Ruhe frühstücken wollten. Götz wurde von Vitali zum Cornel ernannt und für diesen Tag unser Reiseführer.   
Es war sehr interessant dem Cornel zuzuhören, den er uns seine Frau waren schon ein paar Tage länger in Chişinău und kannte schon das eine oder andere was sie nun an uns weiter gaben, DANKE dafür.
Gemütlich liefen wir durch die Stadt und gingen dann erst einmal im Supermarkt shoppen. Im Park der Stadt machten wir eine Pause, die allen sehr gut tat.
Dann ging es die Blumenstraße entlang zu einem kleinem Imbiss, und ja der Name Blumenstraße war völlig berechtigt, Blumen so weit das Auge reichte und die dufteten, sag ich euch das war der Wahnsinn.
Bei diesem Imbiss musste ich leider mal für kleine Mädchen und ich sag euch eins diese Erfahrung hätte ich lieber nicht machen wollen. Die Pommes allerdings waren fantastisch. Dann gingen wir weiter, denn der Cornel kannte ein Restaurant in dem man fantastisch einheimisch essen konnte. Und ganz ehrlich er hatte nicht zu viel versprochen. Es war köstlich, auch wenn mir das Essen irgendwie nicht bekam, meine Magen war der Meinung er müsste gegen das fantastische Essen  rebellieren.
Gegen 21Uhr waren wir dann zurück im Haus, nur hieß es duschen und bettfertig machen, denn morgen war der Tag der Hochzeit.

4.09.

The Day of Wedding

Alle Damen des Hauses waren erst einmal beim Frisör, wie sich das gehört. Um die kleine Anita kümmerte ich mich in dieser Zeit. Nach und nach trudelten alle Gäste ein und gemeinsam  mit der Tochter von Vitalis Schwester schmückte ich noch schnell die Autos, in dem wir rote Schleifen und Luftballons an diese banden.
Vitali teilte dann alle auf die Autos auf und dann ging es ab zur Kirche.
Dieses mal zu einer größeren Kirche, die mitten im Stadtzentrum lag. Der Cornel hatte sie uns schon am Tag zuvor gezeigt. Also aussteigen aus den Autos und ab in die Kirche, ach ja das Kopftuch nicht vergessen. Vitali bat uns ein Spalier zu bilden an dessen Ende Mirko wartet und seine Felicia wurde ihm von Papa Vitali gebracht. Dann begann die Zeremonie in der Daniel von Mirko gebeten wurde als Trauzeuge zu fungieren. Die Krone, die er dabei zwischen zeitig halten musste, war wie er sagte ziemlich schwer.
Nach der Zeremonie in der Kirche wurden draußen noch ein paar Fotos gemacht und dann hieß es wieder einsteigen in die Autos.   
Diesmal durfte Mirko auch in der Limousine seiner Braut mitfahren. Allerdings ging es dann nicht ohne Umwege zum Hotel wo die Feier stattfand, sondern einen Ehrenrunde durch die Stadt musste sein und dann ab zum Stefan dem Großen. Dort wurden noch ein paar Fotos gemacht und dann ging es zum Hotel.

Bei dem Hotel wurden dann noch ein paar Fotos gemacht und dann kam es zum Empfang, wo dem Brautpaar gratuliert wurde und man ein Foto mit ihnen machen konnte. Die meisten nutzten diese Möglichkeit ein Foto  zumachen. 
Meine Mutter knipste in der Zwischenzeit die irre vielen High Heels für ein Collage in ihrem Fußpflegesalon, quasi unter dem Motto ‚wer solch Schuh trägt ist früher oder später mein Kunde‘ *gg*. Ja auf solche Idee muss man aber erst einmal kommen. Und mal ganz ehrlich die Schuhe waren der Wahnsinn, ich könnte nicht darin laufen.
Nach dem Empfang, der mit einem Streichquartett untermalt wurde, wurde in den Saal geladen.

In diesem waren 8 Tisch a ca. 25 Personen aufgebaut.  Durch den Abend führte uns eine sehr attraktive Moderatorin und Sängerin. Unserem Tisch, an dem alle Gäste aus Deutschland saßen, wurde eine Dolmetscherin zu Seite gestellt, wofür ich sehr dankbar bin.
Die Tische waren voller Essen und wehe ein Teller war leer oder geschweige denn ein Glas, es wurde sofort aufgefüllt. Alles war sehr lecker, aber wie schon an anderer Stelle erwähnt, mein Magen hatte sich gegen das irre leckere Essen verschworen. 

Getanzt wurde auch, anderes wir bei uns wurde eher im Kreis getanzt.
Der Eröffnungstanz des Brautpaares war auch mal etwas ganz anderes, er durch lief mehrere Genre, er war sehr schön anzuschauen und beide machten eine hervorragende Figur. 
Während des ganzen Abends konnte man immer wieder die verschiedensten Bräuche mitbekommen. Vom Brot reißen, über Schärpen überreichen an die Trauzeugen, dann das Hände reinwaschen der Trauzeugen, auch wenn ich das nicht ganz verstanden hab. Als Platzkarten hatte jeder einen Briefumschlag mit seinem Namen. Den galt es zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder an der Brautpaar abzugeben, mit ein paar netten Worten dazu.    
Am späten Abend wurde auch der Brautstrauß geworfen, nur knapp verfehlte er mich. Gegen null Uhr kam es zu einer Art Schleier abtanzen, den Schleier  bekam für die Braut die wichtigste Person im Raum, in dem Fall war dies Felicias Schwester Valeria.

Dann bekam die Braut ein Kopftuch und Schürze, da sie nun eine richtige Hausfrau ist. Die kleine Anita war auch den ganzen Abend mit dabei und hatte ihren Spaß. Aber nicht nur Anita hatte ihren Spaß, auch Nora war glücklich und fröhlich. Sie tanzte und tanzte und tanzte und hatte irre viel Freude dabei.
Mein Bruder musste sich irgendwie mit einen älteren Herrn anlegen, weil er im Wodka trinken mithalten wollte. Die Folgen bekamen ihm dafür umso weniger, daher musste er noch vor der Hochzeitstorte das Fest in Begleitung meiner Mutter verlassen.
Als die Hochzeitstorte angeschnitten war und diese war köstlich, ging ich mit der kleinen Anita nach Hause, Vitali stellt mir einen Begleitung an die Seite, denn allein wollte ich doch nicht gehen, in einer Stadt die ich nicht kenn. DANKE. 
Zu Hause erwartete mich dann meine Mutter, mein Bruder hingegen schlief den Schlaf der Gerechten. Nico ein Freund von Vitali wurde für uns als eine Art Security abgestellt, mit Händen und Füßen konnten wir uns irgendwie recht gut unterhalten.

Die Hochzeit war ein tolles Fest und eine Erfahrung für die ich dankbar bin, sie gemacht haben zu dürfen. DANKE.
5.09.

Der Tag danach!

Heute hieß es ausschlafen.  Gegen 10Uhr glaub ich so war es, waren wir dann wach. Valeria die die Nacht an der Seite von Anita verbracht hatte, war schon etwas eher wach und so brachte ich ihr erst einmal einen Kaffee.
Gegen 13Uhr hieß es dann Abfahrt zum Essen, ja Essen^^. In einem kleinen Restaurant wird sich am Tag nach der Hochzeit noch einmal mit einigen Freunden und Eltern getroffen. Essen wird in Moldawien definitiv zelebriert. Nicht wie bei uns hinsetzen, essen, aufstehen, losfahren, nein  über Stunden mit mehreren Gängen wird hier gegessen und  sich unterhalten.
Nach dem Essen fuhren die meisten wieder nach Hause, also in das Haus von Vitali und Larissa. Marlis, Helmut, Mutti und ich ließen uns in der Stadt absetzten, da wir noch etwas bummeln wollten und vor allem der Familie von Felicia eine Auszeit von uns gönnen. 
Denn sind wir doch mal ehrlich, wir Neumänner sind schon eine laute Familie und mehrere von uns auf einem Haufen können auf Dauer schon arg anstrengend sein.
Da dies nun mein letzter Tag war, kloppt ich mein ganzes Geld irgendwie auf den Kopp, ja ich weiß typisch ich. 
Ein kleines Dankeschön für Vitali und Larissa brachte ich auch mit und in den ganzen Trubel hatte ich doch glatt vergessen, dass ich morgen für das Taxi noch Geld brauchte.

Ein paar € hatte ich ja noch, also drückte ich meinem Bruder 10€ in die Hand und ließ mir von ihm fast 160Lei geben, damit war die Taxifahrt am nächsten Tag gerettet.  Nun hieß es Koffer packen, was aber nicht wirklich schwer war.  Geschafft fielen wir dann in unsere Betten.
06.09.

Auf Wiedersehen Moldawien

Gegen 8.00 Uhr hieß es gemütlich frühstücken. Alle die noch in Moldawien blieben, machten sich heut auf den Weg zu einem Weingut, was wie ich hörte sehr interessant gewesen sein soll. Ich wäre gern dabei gewesen, aber was nicht ist, kann hoffentlich noch einmal werden.
Ich blieb mit Larissa und Anita zu Hause, und gegen 13Uhr kam dann Valeria, die mich dann zum Airport begleitetet DANKE. Da ich eine emotionaler Mensch bin, hasse ich Abschiede und wie immer schossen mir Tränen in die Augen, da ich tolle neue Menschen kennen gelernt habe. Von der Angst alleine zu fliegen reden wir besser nicht.
Der erste Flug dann von Chişinău nach Riga brachte mich mehrfach zu schwitzen, wie schon erwähnt hasse ich Propellermaschinen und ja der zweite Flug war wesentlich besser. Erst einmal hatte ich meine geliebte Boeing wieder und sehr nett Unterhaltung. 
In Berlin erwartete mich meine Freundin Ina, die mich freundlicherweise abholte. DANKE. Gemeinsam gingen wir noch Vapiano essen und dann ging es ab nach Bärenklau. 
Papa wartete schon.

Das war nun meine Reiseberichterstattung. Alle Rechtschreib- und Kommafehler dürft ihr gern behalten.

Noch ein paar Grüße muss ich los werden:
@ Götz & Willfriede danke das ich euch kennenlernen durft und ich hoffe wir werden das ein oder andere mal noch Gelegenheit zu tollen Gesprächen haben
@ Larissa, Vitali, Felicia, Mirko und Valeria danke, danke danke für alles
@ Marlis und immer schön dran denken "es ist so"^^
@ Tinks ich hab oft an dich gedacht, nachstes Mal musste mir einen Nagellackbestellung mitgeben ^^
@ Ina danke das du mich abgeholt hast *kuss*

bis bald eure Kathrin, Kat, Trini^^

3 Kommentare:

  1. *lach* warum muss bei Make-up jeder immer gleich an mich denken *mumpf* nein war ein Witz.

    Ich freu mich, dass du so viel Spass hattest und tolle Erfahrungen gemacht hast. Vor allem dass du mit deiner Kleinen soviel Zeit verbringen konntest.

    Schöner Reisebericht
    Ganz liebe Grüße deine Tinks

    AntwortenLöschen
  2. ich kann TInks nur zustimmen ein sehr schöner Reisebericht! Es hört sich nach einem wunderbaren Erlebnis an und shoppen ist immer gut :)

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Kathi!
    Wir finden,daß Du das ganz toll gemacht
    hast.Nach so einer kurzen Zeit einen so
    inhaltlich stimmigen und dennoch fast
    authentischen Bericht zu schreiben -
    alle Achtung.Ein toller Bericht,der
    jemandem Unbeteiligtem hat teilhaben
    lassen an dem Vergangenem und dem Teilhabendem eine hautnahe Erinnerung bescherte.Vielen Dank für
    Deine Mühe!
    Ganz liebe Grüße und Gottes reichen
    Segen Deine Wilfriede und Götz
    aus Bremen.

    AntwortenLöschen