Mittwoch, 12. Oktober 2011

Taizé – eine wundervolle Erfahrung


9 Tage Taizé und wie ich es jetzt von Tage zu Tag feststellen muss, es war viel zu schnell vorbei und ich möchte wieder zurück.

Es war ja nun meine erster Besuch in Taizé und ja gehört hatte ich schon viel davon, Max, Sara, Irene und Andreas haben oft davon erzählt und uns Lieder beigebracht. Schon dabei hatte ich immer viel Spaß, aber es einmal endlich live und selbst zu erleben, war schon irre.

Mit 16h Busfahrt begann der Weg nach Taizé und irgendwie zu Entscheidungen die ich so wohl nicht gefunden hätte. Also Samstag um 5.00 Uhr ging es von Bärenklau nach Cottbus und dort in einen Bus mit ca. 38 anderen, den ein oder anderen haben wir noch unterwegs eingesammelt aber zum Schluss waren wir 38 Personen.

Im Bus wurde das ein oder andere Mal gesungen, gespielt aber auch geschlafen. Gegen 22.30 Uhr kamen wir wenn ich mich richtig erinnere in Taizé an. Die Vorfreude bei denen die schon des Öfteren da waren war groß, aber auch bei mir stellte sich so ein Kribbeln im Bauch ein.
Als erstes bekamen wir ein Übergangszimmer bis zum nächsten Tag zu gewiesen und dieses war nach dem Abendessen so ruhig wie möglich zu beziehen. Zum Abendessen gab es dann den berühmten Taizé Tee. Erzählt hatten Sara und Co schon viel aber ihn live zu erleben, ein Zuckerschock ist gar nichts dagegen.
Der nächste Tag Sonntag begann um 8.45 Uhr mit dem Frühstück, was allerdings nur Sonntag so war. Am Sonntag gab es nämlich kein Morgens- und Mittaggebet, sondern eine Messe. Ich kannte ja schon viel vom erzählen und doch war es beeindruckend und neu.
Um 13.00 Uhr gab es dann Mittag, gegen 15.30 Uhr bekamen wir dann unsere Einweisung, dazu gehörte ein Plan wo alles von Taizé aufgezeichnet ist, damit man sich als „Frischling“ wie ich auch zu Recht findet.



Um 19.00 Uhr gab es dann Abendessen und wer nun glaubt in Taizé gibt es wie anderswo Besteck dazu der irrt. Ein großer Löffel ist das einzige an Besteck was es egal zu welcher Mahlzeit hier gibt. Doch was keiner für möglich hält das Essen mit dem Löffel funktioniert irgendwie.
Um 20.30 Uhr riefen die Glocken dann zum Abendgebet. Diese schönen Lieder und die Stille taten echt gut.

                                                                                            eins meiner Lieblingslieder

Als die Brüder dann aus der Kirche gegangen, wurde das Taizé Kreuz in die Mitte gestellt und jeder konnte zu diesem gehen und davor beten. Dies wurde jeden Abend außer Freitag und Samstag getan, doch dazu später mehr.
Ach ja was ich noch erwähnen sollte, im Normalfall wird in der Kirche auf dem Boden gesessen oder auf kleinen Gebetsbänkchen. 

dort in dem eingerahmten Bereich sitzen die Brüder


Allerdings gibt es für die älteren auch Stühle.
Nach dem Gebet kann man so lange in der Kirche bleiben und singen wie man möchte. Anschließend gingen wir in unsere neuen Zimmer, wir waren eben doch noch recht müde, viele der Gruppe gingen zum Ojak.
Der Ojak ist eine Art Kiosk an dem man wenn offen etwas kaufen kann und sich zu Gesprächen, Spielen und Sing Sang treffen kann. Denn auf dem Rest des Geländes war nach dem Gebet um Ruhe gebeten.
Der Ojak wurde an den anderen Abend auch zu unserem Aufenthaltsort, das eine Mal länger, das andere Mal kürzer.

Der nächste Tage sowie alle Tage bis auf Sonntag hatten folgenden Grundablauf

8.15 Uhr Morgengebet
-- anschließend Frühstück
Was  ich noch zu Frühstück erzählen sollte, ein Frühstück besteht aus einem Brötchen, einem Stück Butter und sonntags Marmelade, an der anderen Tagen gibt es Schokolade. Aber nein nicht so Schokolade wie ihr denkt, nein als Stück. Das heißt Brötchen aushöhlen, Schokolade reinstecken und in die bis dahin unter dem warmen Kakao erwärmte Butter ditschen.
Auch Tassen sucht mal in Taizé vergeblich, es sind eher Trinkschalen.

9.35 Uhr Treffen der Kontaktperson für die unter 17jährigen (also ich und einige anderen) mit Bruder Maxim zur Einführung in das Tagesthema
10.00 Uhr Bibeleinführung für die u17jährigen mit Bruder Maxim
Bruder Maxim hat definitiv ein Händchen für die Jugendlichen und auch sein Übersetzer Frank machte seine Arbeit toll. Wir hatten viel Spaß.
-- anschließend Kleingruppenarbeit
12.20 Uhr Mittaggebet
-- anschließend Mittagessen
14.00 Uhr Lieder üben
15.00 Uhr treffen in den Kleingruppen zum Putzen oder Themenbezogene Spiele
Das Kloputzlied war klasse und erstaunlicher Weise macht es auch noch Spaß, ja ich weiß es hört sich irre an, ist trotzdem so.
17.15 Uhr Tee
19.00 Uhr Abendessen
20.30 Uhr Abendgebet
Das Abendgebet am Freitag hat eine Besonderheit, das Kreuz wird an diesem Abend nicht hingestellt sondern hingelegt, und jeder der möchte kann seine Stirn auf das Kreuz legen und so beten und seine Sorgen an das Kreuz abgeben. Aber auch das Auflegend er Hand auf das Kreuz oder das beten vor dem Kreuz ohne Berührung ist möglich. Der Freitag ist der Abend an dem an die Kreuzigung Jesu gedacht wird.

Das Abendgebet am Samstag ist ein ganz besonderes denn dort gibt es die ‚Nacht der Lichter‘. Kinder bekommen von einem Bruder ihre Kerzen angezündet und verteilen das Licht dann an die Brüder die es an die Besucher des Abendgebets weitergeben. Die ganze Kirche leuchtet dann im Kerzenlicht und es ist sehr beeindruckend. An diesem Abend wir auch nicht das Kreuz in die Mitte gestellt sondern eine Auferstehungsikone.

In jedem der Gebete gab es immer einen Zeit der Stille von ca. 7 min, anfangs kam mir das irre lang vor, aber von Tag zu Tag besserte sich dies, allerdings muss ich sagen, dass das im Schneidersitz auf dem Boden sitzen echt auf den Rücken ging.
Oft musste ich in der Stille an mir wichtige Personen und ihre momentane Lage denken und oft habe ich für sie gebetet.
Viele Gedanken schossen mir das eine oder andere Mal durch den Kopf, auch wenn ich in den freien Minuten zum Beispiel an die Quelle gegangen bin, ein Ort der Ruhe und die ich sehr genoss. 




In  der Exposition konnte man viele tolle Sachen kaufen, unter anderem die vielen Karten die ich verschickt habe. Auch habe ich mit dort eine Kette mit den Taizé Kreuz gekauft und von meiner Ina bekam ich noch einen tollen Anhänger dazu geschenkt. 

das Kreuz hat die Form einer Taube


Beides haben tolle Bedeutungen welche ich euch nicht verschweigen möchte.

Bedeutung des Kreuzes mit Perle:
Jesus Christus, nicht um die Welt zu richten bist du gekommen, sondern damit durch dich, den Auferstandenen, jeder Mensch gerettet, versöhnt wird.

Bedeutung runder Anhänger:
Quelle, eher als alles hüte dein Herz, den aus seiner Tiefe stömt das Leben hervor

An einem der Nachmittagsgruppen haben wir Worte besprochen z.B. Opfer. Und zu jeden Wort gab es eine Spiel oder Aufgabe, beim Opfer war es:  ‚ einem dir wichtigen Menschen etwas Gutes tun‘.
Im Zuge dessen bekam ich den runden Anhänger und hab mich sehr gefreut. Ich selbst hab an drei Menschen eine Kerze mit Untersetzer verschenkt, die meisten Arbeiten die man in der Exposition kaufen kann sind Arbeiten der Brüder, so auch die Untersetzer der Kerzen und die Kerzen selbst.



Auch habe ich mir dort einen Block gekauft, auf den ich bei den Bibeleinführungen mitschreiben konnte und auch in den Stillen, wenn meine Gedanken mal wieder heraus wollten. 


Am besten gefielen mir die Momente, wo man neue tolle Menschen kennen lernte und die Momente der Stille, einen Nachmittag war es die Aufgabe 45min in die Stille zu gehen, in Taizé kann man dies auch innerhalb einer Woche für 2 Tage machen oder wenn man zwei Wochen und mehr da ist, für eine ganze Woche.
Jedenfalls ist mir in den 45min so einiges klar geworden und ich habe zwei Entscheidungen getroffen, eine davon ist die einmal in der Woche Fernsehen und Inet auszulassen. Es ist nicht wichtig, dass habe ich in dieser Woche mitbekommen, hab ich es vermisst dort NEIN, definitiv nicht.
In einer Unterhaltung mit meiner lieben Tinks hat sie genau die richtigen Worte für Taizé gefunden, als wir uns darüber unterhielten

Tinks sagt: ja aber nicht Gott, als Richter
sondern eher als Kraftspender und Gnadenbringer

Ja besser hätte ich es nicht auf den Punkt bringen können. So hab ich es empfunden dort. Und die ersten Tage hier sind irgendwie seltsam. Alles ist scheinbar zu laut und diese Bilder im TV irre bunt und schnell, die waren besonders krass, als wir auf dem ersten Rastplatz zurück nach Hause anhielten. Wenn man eine Woche dort ist und kommt dann wieder flasht es einen total, ich weiß nicht ob ihr verstehen könnt was ich sagen will.

Und falls ich es noch nicht erwähnt hab ICH WILL ZURÜCK. 
Zu guter letzt möchte ich euch noch mein Lieblingsfoto vom Altarraum der Kirche zeigen.


So ihr lieben da war es fürs erste. Ich glaube schon da noch da ein oder andere Mal etwas von Taizé hier erscheinen wird.
Wenn ihr Fragen noch habt nur zu traut euch, ich werd dann mein bestes geben.

fühlt euch alle geknuddelt von mir eure Kat, Trini, Kathrin

p.S. 
ich bin in Gedanken jeden Tag bei euch,egal wo ihr gerade seit
@ Tinks hdl *knuddel*
@ Curly ich hoffe es wird bald besser bei dir *Daumen drück*
@ Sara und Irene Danke *kuss*

2 Kommentare:

  1. Wieder ein sehr schöner Reisebericht! Beim Lesen hab ich mir das alles so richig schön vorstellen können.

    In Stille gehen? Was muss ich mir den da genau vorstellen?

    Ich glaube schon das man nach einer Woche ohne TV und sonstigen Dingen aus der schnelllebigen Welt erst einmal geflasht ist - ging mir nach den Pfadfinder-Lagern auch immer so.

    so das war es erst einmal mit meinem Kommi :)
    Falls mir noch was einfällt schreibe ich noch mal einen Kommi ^^

    Charly

    PS: hdl

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  2. Wow. Taizé? Sowas ist sicherlich eine recht interessante Erfahrung - ich selbst war noch nie dort und habe auch (so muss ich gestehen) nie den Drang gehabt dorthin zu fahren.

    Das was du mit Net und TV beschreibst kommt mir allerdings sehr bekannt vor ;) Ich war mal drei Wochen in Finnland (das ist auch schon gute 14 Jahre her) - aber danach hab ich meine Einstellung zu TV auch total verändert (damals war das ja noch nicht so mit dem Internet) - es ist immer eine gute Erfahrung der ganzen Reizüberflutung der heutigen technischen Mediengesellschaft zu entkommen und sich auch seinen Freiraum für sich selbst zu schaffen. Leider finden viel zu wenig Menschen ihre Ruhe und die Erkenntnis, dass es eben nicht immer die Technik sein muss, sondern auch mal ein gemütlicher Abend bei Kerzenschein mit etwas entspannter Musik (oder ähnlichem) sein kann.

    Dein Reisebericht klingt jedenfalls schon so, als hättest du noch ein wenig mehr von Taizé zu erzählen und ich würde mich freuen da noch mehr zu lesen ^^

    Lieben Gruß,
    Andie.

    PS: Und danke für den Link :)

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